Zum ersten Mal seit den späten 1950er Jahren wird China einen Bevölkerungsrückgang verzeichnen. Laut der letzten Volkszählung für das Jahr 2020 ist die Bevölkerung des Himmlischen Reiches unter 1,4 Milliarden Menschen gefallen. Bereits 2019 lag die Zahl der Chinesen über diesem Niveau.
Die Volkszählung wurde im Dezember 2020 abgeschlossen, aber die chinesischen Behörden haben sich mit der Veröffentlichung der Ergebnisse Zeit gelassen. Sie wollten sie zunächst im April zur Verfügung stellen, haben sie nun aber unter dem Vorwand "zusätzlicher Vorbereitungsarbeiten" auf unbestimmte Zeit verschoben.
Quellen zufolge wurden die Daten aufgrund des Bevölkerungsrückgangs, den die Volkszählung ergeben hat, zur Überprüfung an mehrere Agenturen geschickt.
Darüber hinaus sagte Chen Longgang, stellvertretender Leiter des Statistikbüros der Provinz Anhui, dass die Behörden die Interpretation der Ergebnisse und die "öffentliche Reaktion" überwachen müssten.
Laut einem Forscher des in Peking ansässigen Center for China and Globalization wird der Bevölkerungsrückgang "einen großen Einfluss darauf haben, wie die Chinesen ihr Land sehen." Damit verbunden ist die besondere Vorsicht der Behörden.
Das Land kommt jedoch nicht aus der demografischen Krise heraus, die sich als "größer als erwartet" herausgestellt hat. Davor sank die Bevölkerung nur in den Jahren 1959-1961 um 13,5 Millionen Menschen, wobei die Daten als Unterschätzungen bezeichnet wurden.
Chinas Wirtschaft könnte durch eine schrumpfende und alternde Bevölkerung hart getroffen werden. Die Zentralbank des Landes hat ausdrücklich gesagt, dass das Land seinen demografischen Vorteil gegenüber den USA und anderen westlichen Ländern verlieren wird, wenn es seine Fruchtbarkeitspolitik nicht aufgibt.
Aber das ist es nicht, was Peking fürchten sollte, sondern der Verlust seines Vorsprungs gegenüber Indien - das Land beansprucht, China von seinem Platz als bevölkerungsreichstes Land der Welt zu verdrängen.
Quelle: kapital.com
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